Wandel

Ausstellung der Gruppe Plus im Zeltner Schloss Nürnberg vom 21.11.2025 bis 19.02.2026

Öffnungszeiten Di, Mi, Do von 13 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung. (in den Weihnachtsferien vom 22.12. bis 06.01. und am Faschingsdienstag, 17.02. bleibt die Ausstellung geschlossen). Führung am Sonntag , 08.02.2026 um 15 Uhr, Eintritt frei 

www.kuf-kultur.de/zeltner

Adventsausstellung "Sterntaler #6"

Galerie im Bonifatsiusturm, Alter Kirchenweg 7, Röthenbach a.d.Pegnitz 

geöffnet am 07.12., 14.12. und 21.12.2025 jeweils 11 bis 17 Uhr

Teilnehmende KünsterInnen:  

Wolfgang Angerer / Röthenbach a.d. Peg. (Malerei), Hemma Bergner / (Grafik, Malerei) Wien, David Dott / Kersbach (Silber- und Goldschmiedearbeiten), Martin Droschke  (Verwertungs-
gesellschaft) / Coburg; Barbara Engelhard / Fürth (Objekte), Anne Fischer / Kersbach (Silber- und Goldschmiedearbeiten), Michael Göbel / Kassel (Grafik); Lars Herrmann / Freising (Grafik), Oliver Heß / Coburg (Objekte, Collagen); Andrea Imwiehe / Berlin (Malerei); Anna-Maria Kursawe / Leipzig (Malerei, Installation); Fredrik Lindqvist / Ingolstadt (Holzschnitt auf Textil); Tobias T. Mayerhofer / Freising (Malerei), Thomas Nolden / Tübingen (Malerei), Ingrid Riedl / Fürth (Malerei), Gerhard Rießbeck / Windsbach (Grafik), Alexandra Schlund / Berlin (Collage), Turid Schuszter / Augsburg (Objekte), Eva-Maria Wawatschek / Wolfratshausen (Grafik), Elke Zauner / München (Malerei)

www.heimatedition.de/nurembergartsyndicate/exhibitions/sterntaler-6-adventsausstellung-im-bonifatiusturm/

Erlanger Nachrichten 13.9.2019

„Mit einer faszinierenden Akribie und zeichnerischen Sorgfalt fixiert Ingrid Riedl in Graphit auf Papier ihre Hautlandschaften. Die Assoziationen, die sich beim Blick auf diese in hundertfachen Schwarz-Weiß-Grau-Nuancen changierenden Ausschnitten der Epidermis dem Betrachter aufdrängen, sind vielgestaltig: Erkennen wir hier frappierende Ähnlichkeiten mit einer von Dünen durchzogenen Wüste, sind es dort an Baumborken und schrundige Rinden erinnernde Strukturen. Einmal gleichen die Hautfalten Pfaden in dunkle Höhlen, ein andermal liegen sie wie Pflanzenfasern eng verwachsen aneinander. Schließlich kommen einem auch Oberflächen wie die von Nüssen in den Sinn, oder eine Hautpartie lässt sogar an dicht geschichtete Wolkenbänder denken.“

Michael Becker    

„Ernster und tiefer berührte mich der Anblick der Bäume“, schreibt der junge Hermann Hesse zu Beginn seiner bezaubernden Erzählung „Peter Camenzind“. Er „sah jeden von ihnen sein abgesondertes Leben führen, seine besondere Form und Krone bilden und seinen eigenartigen Schatten werfen“. Diese Bäume waren „Einsiedler und Kämpfer“, die einen „stillen, zähen Kampf um Bestand und Wachstum, mit Wind, Wetter und Gestein“ führten und die „Scheu und Ehrfurcht“ im Herzen des Peter Camenzind erweckten.

An diese Zeilen und an zahllose andere Geschichten, die seit der mythischen Weltesche Yggdrasil rund um das Wunderwesen Baum gewachsen sind, wird erinnert, wer die Zeichnungen Ingrid Riedls betrachtet. Knorrig stellen sich „die Starke“ und „der Kräftige“ in den Weg. Es sind alte, uralte Einzelgänger wie die „HerzBlutBuche“, die es aufgegeben hat, himmelwärts zu streben, und nun ihre kräftigen Äste den Erdlinien entlang ausbreitet.

In weichen Graphit-Linien und sanft stufenden Schattierungen bringt Ingrid Riedl diese, ihre Bäume auf das Papier. Und es sind keine Phantasiegebilde, sondern tatsächlich Abbilder, Nachbilder, Sinnbilder von ganz realen Bäumen. Doch trotz der subtilen, bis an die Grenze zum Transzendenten reichenden Strichführung strahlt jeder dieser Bäume mit seinen prägnanten Formen eine enorme Vitalität aus.

Michael Becker